Ein langer Röhrenknochen, wie z. B. der Unterarm, hat einen längeren mittleren Anteil und an jedem Ende eine Art Kuppe, die dann mit dem nächsten Knochen das dazwischen liegende Gelenk bildet. Zwischen diesen Abschnitten des Knochens liegt ein Bereich, in dem der Knochen in die Länge wächst. Solange ein Hund noch wächst, sind diese Fugen „offen“ und bestehen aus Knorpel, ist das Wachstum abgeschlossen, schließen sich diese Bereiche und verknöchern.
Diese sind noch als Linien im Knochen zu sehen, jedoch sind sie komplett knöchern durchbaut. Sie sind nicht mehr elastisch und damit auch nicht mehr stossgefährdet.
Manche Rassen und Hunde leiden mehr an einer genetischen Veranlagung zu Skelett-Erkrankungen, manche weniger.
Fürs ganze Leben vorbeugen: Die Wachstumsphase beim jungen Hund
Treten beim Welpen oder jungen Hunden Bewegungsstörungen auf, heißt es schnell zu reagieren.
Sollten Sie Dinge wie:
- unrundes Gehen,
- Lahmheit,
- ein aufgezogener Rücken,
- erhöhte Berührungsempfindlichkeit im Rücken,
- ein schlechtes Heben des Kopfes
o.ä bei Ihrem Welpen oder Junghund wahrnehmen, dann macht es Sinn diesen Hund einem osteopathisch arbeitenden Tierarzt vorzustellen.
Raza wurde uns im Alter von 6 Monaten vorgestellt. Den Besitzern war schon länger ein unrundes Gehen bzw. ab und zu ein Einknicken des rechten Vorderbeines aufgefallen. Seit kurzem war dann vorne rechts eine Knickstellung des rechten Karpalgelenkes nach innen deutlich geworden. Er war in einer Tierklinik zu Untersuchung vorgestellt worden, die dort angefertigten Röntgenbilder zeigten ebenfalls die Fehlstellung, die Knochenstruktur war jedoch ohne Auffälligkeiten. Die Besitzerin hatte zusätzlich bereits eine Physiotherapeutin konsultiert, durch die Behandlung hatte sich bislang keine Verbesserung ergeben. Zum Zeitpunkt der Vorstellung in unserer Praxis zeigte Raza zusätzlich zur deutlichen Achsenabweichung auch eine Lahmheit am rechten Vorderbein. Es bestand das Risiko, dass sich mit dem weiteren Längenwachstum des Vorderbeines der Knick weiter verstärken würde und damit auch das darunter liegende Karpalgelenk Schaden nehmen könnte.
Raza bekam drei Osteopathiebehandlungen, wobei unterschiedliche Techniken eingesetzt wurden. Am wichtigsten war jedoch die direkte Behandlung der an der Felhstellung beteiigten Knochen sowie des Gelenkes. Die Besitzerin bekam Dehnübungen für Zuhause mit und Raza musste ein paar Wochen eine leichte Stützbandage tragen, welche er zum Glück gut akzeptierte.
Bereits nach der ersten Behandlung lahmte er nicht mehr und nach drei Behandlungen war die Achse des Beines deutlich gerader. Da die Längenwachstumsphase des Knochens allmählich abgeschlossen war, bekam er keine weiteren Behandlungen. Es ist nicht möglich die Fehlstellung komplett zu beheben, jedoch konnte sie erheblich abgemildert werden.
Bei Arrono fiel der Besitzerin im Alter 3 Monaten auf, dass das rechte Auge weniger weit geöffnet war wie das linke und dadurch kleiner erschien. Eine Entzündung lag nicht vor, weswegen er zur Osteopathie vorgestellt wurde. Tatsächlich waren bei ihm Verspannungen im Bereich des rechten Gesichtsschädels zu finden, vermutlich als Folge der Geburt bzw. Lagerung als Foetus im Mutterleib. Nach zwei Behandlungen während der Wachstumsphase im frühen Alter wurden die Augenöffnungen symmetrisch.