Akupunktur bei Tieren
Ja. Und das ist auch sehr sinnvoll. Da beide Therapierichtungen unterschiedliche Ansätze haben, können diese sich sehr gut unterstützen. In der Schulmedizin wird der Schwerpunkt auf die Gesundung des erkrankten Körperabschnittes (Bsp. Organ oder Gelenk) gelegt. Die TCM betrachtet jeden Körper in Einheit mit seinem Geist. Verwendet man beide Methoden parallel, so kommt es häufig zu einem deutlich kürzeren Heilungsverlauf und einem länger anhaltenden Heilungserfolg
Die Voraussetzung für eine Akupunkturbehandlung ist eine sorgfältige klinische Untersuchung. Wenn nötig inklusive Röntgen- und Laboruntersuchungen. Parallel zur Klinisch-westlichen Diagnose wird eine Diagnose aus der Sicht der TCM erstellt. Daraus ergibt sich ein individueller Behandlungsplan für jeden Patienten.
Bei einer Akupunkturbehandlung werden Akupunkturnadeln in die über die Untersuchung festgelegten Akupunkturpunkte gestochen. Diese Nadeln werden ca. 20 – 30 Minuten an den Punkten belassen.
Oft wird die Akupunkturbehandlung durch Gabe von anderen Arzneien wie z. B. Kräutern unterstützt.
In der Regel spürt das Tier lediglich einen kurzen Stich, wenn die Akupunkturnadel durch die Haut gestochen wird. Diese Nadeln sind sehr dünn und scharf, z.T. mit einer Beschichtung überzogen. Dadurch ist der Einstich fast schmerzfrei. In einigen Fällen zeigt das Tier noch eine kurze Reaktion, wenn der Akupunkturpunkt getroffen wird. Das Verweilen der Nadeln ist nicht schmerzhaft.
Durch die Nadeln kommt es zu einer Entspannung der Tiere. Viele schlafen dabei ein.
Toleriert ein Tier gar keine Nadeln, so kann mit der schmerzfreien Laserakupunktur gearbeitet werden.
Ja. Da es sich um sehr dünne Nadeln handelt, lassen sich die allermeisten Katzen gut behandeln. Toleriert ein Tier gar keine Nadeln, so kann mit der schmerzfreien Laserakupunktur gearbeitet werden.
Bei welchen Erkrankungen ist der Einsatz von Akupunktur sinnvoll?
- Akuter und chronischer Schmerz, wie bei Arthrosen oder Lahmheiten
- Post-operative Schmerzen
- Rückenerkrankungen (Schmerzen, Spondylosen, partielle Bandscheibenvorfälle „Kissing Spines“ etc.)
- Schmerzen und Erkrankungen der Halswirbelsäule
Wechselnde Lahmheiten - Ischiasähnliche Schmerzen
Muskelentzündungen (Myositis)
- Unterstützung der Organfunktion bei chronischen Erkrankungen der Leber oder der Niere
- Therapie bei akuten und chronischen Verdauungsstörungen wie Appetitlosigkeit,
Erbrechen, Durchfall und/oder Verstopfung, bei Pferden Koliken - Akute und chronische Erkältungskrankheiten wie Katzenschnupfen, Asthma oder „Husten“ bei Pferden (inkl. COPD)
- Allergien mit und ohne Juckreiz
- „Headshaker“ bei Pferden
- Unterstützung bei Verhaltensauffälligkeiten wie z.B. Aggressivität oder Unruhe
- Fruchtbarkeitsstörungen
- Zur Unterstützung vor und/oder nach Geburten
Bei der Akupunktur werden Nadeln in bestimmte Körperbereiche (Akupunkturpunkte) gestochen. Die Auswahl der Punkte richtet sich nach den Beschwerden des Patienten und nach den Regeln der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Die Ursprünge der Traditionellen Chinesischen Medizin reichen ca. 3000 Jahre zurück. Im alten China entstanden, hat sich diese Art der Medizin immer weiterentwickelt. In der TCM wird der Patient immer in einer Einheit von Körper und Seele gesehen. Daher wird in der TCM bei einer Gelenkserkrankung nicht nur das Gelenk behandelt, sondern immer der ganze Patient.
Im gesunden Körper kann die Lebensenergie (Qi) ohne Störungen fließen. Diese Energie verläuft im Körper in Bahnen (Meridianen) und ist über die TCM beeinflussbar. Kommt es zu einer Erkrankung liegt ein Stau oder eine Stagnation des Energieflusses im Körper vor. Dadurch befindet sich der Körper nicht mehr in seinem energetischen Gleichgewicht. Dies kann eine Folge von äußerlich einwirkenden Faktoren (Beispiel: kalter Wind) oder inneren Organveränderungen (Beispiel: Niereninsuffizienz) sein.
Das Ziel einer TCM-Behandlung ist, den gesunden Energiefluß wiederherzustellen und den Körper ins Gleichgewicht zu bringen.