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Dem Körper einen Auftrag geben

Akupunktur bei Tieren

Können Schulmedizin und Akupunktur
kombiniert angewandt werden?

Ja. Und das ist auch sehr sinnvoll. Da beide The­rapierichtungen unterschiedliche Ansätze haben, können diese sich sehr gut unterstützen. In der Schulmedizin wird der Schwerpunkt auf die Ge­sundung des erkrankten Körperabschnittes (Bsp. Organ oder Gelenk) gelegt. Die TCM betrachtet jeden Körper in Einheit mit seinem Geist. Ver­wendet man beide Methoden parallel, so kommt es häufig zu einem deutlich kürzeren Heilungs­verlauf und einem länger anhaltenden Heilungserfolg

Wann wendet man Akupunktur an?

Die Voraussetzung für eine Akupunkturbehandlung ist eine sorgfältige klinische Untersuchung. Wenn nötig inklusive Röntgen- und Laboruntersuchun­gen. Parallel zur Klinisch-westlichen Diagnose wird eine Diagnose aus der Sicht der TCM er­stellt. Daraus ergibt sich ein individueller Behandlungsplan für jeden Patienten.

Wie läuft eine Akupunkturbehandlung ab?

Bei einer Akupunkturbehandlung werden Aku­punk­turnadeln in die über die Untersuchung festgelegten Akupunkturpunkte gestochen. Diese Nadeln wer­den ca. 20 – 30 Minuten an den Punkten belassen.

Oft wird die Akupunkturbehandlung durch Gabe von anderen Arzneien wie z. B. Kräu­tern unterstützt.

Ist eine Akupunkturbehandlung schmerzhaft?

In der Regel spürt das Tier lediglich einen kurzen Stich, wenn die Akupunkturnadel durch die Haut gestochen wird. Diese Nadeln sind sehr dünn und scharf, z.T. mit einer Be­schichtung überzogen. Dadurch ist der Ein­stich fast schmerzfrei. In einigen Fällen zeigt das Tier noch eine kurze Reaktion, wenn der Akupunkturpunkt getroffen wird. Das Verwei­len der Nadeln ist nicht schmerzhaft.

Durch die Nadeln kommt es zu einer Ent­spannung der Tiere. Viele schlafen dabei ein.

Toleriert ein Tier gar keine Nadeln, so kann mit der schmerzfreien Laseraku­punktur gearbeitet werden.

Hilft Akupunktur auch bei Katzen?

Ja. Da es sich um sehr dünne Nadeln handelt, lassen sich die allermeisten Katzen gut behandeln. Toleriert ein Tier gar keine Nadeln, so kann mit der schmerzfreien Laseraku­punktur gearbeitet werden.

Bei welchen Erkrankungen ist der Einsatz von Akupunktur sinnvoll?

Als Schmerztherapie:
  • Akuter und chronischer Schmerz, wie bei Arthrosen oder Lahmheiten
  • Post-operative Schmerzen
  • Rückenerkrankungen (Schmerzen, Spondylosen, partielle Bandscheibenvorfälle „Kissing Spines“ etc.)
  • Schmerzen und Erkrankungen der Halswirbelsäule
    Wechselnde Lahmheiten
  • Ischiasähnliche Schmerzen
    Muskelentzündungen (Myositis)
Bei Organerkrankungen:
  • Unterstützung der Organfunktion bei chronischen Erkrankungen der Leber oder der Niere
  • Therapie bei akuten und chronischen Verdauungsstörungen wie Appetitlosigkeit,
    Erbrechen, Durchfall und/oder Verstopfung, bei Pferden Koliken
  • Akute und chronische Erkältungskrankheiten wie Katzenschnupfen, Asthma oder „Husten“ bei Pferden (inkl. COPD)
Sonstige Einsatzmöglichkeiten:
  • Allergien mit und ohne Juckreiz
  • „Headshaker“ bei Pferden
  • Unterstützung bei Verhaltensauffälligkeiten wie z.B. Aggressivität oder Unruhe
Einsatzmöglichkeiten in der Gynäkologie:
  • Fruchtbarkeitsstörungen
  • Zur Unterstützung vor und/oder nach Geburten
Die bekannteste Heilmethode der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

Bei der Akupunktur werden Nadeln in bestimmte Körper­berei­che (Akupunkturpunkte) gestochen. Die Auswahl der Punkte richtet sich nach den Be­schwerden des Patienten und nach den Regeln der Traditio­nellen Chinesischen Medizin (TCM). Die Ursprünge der Traditionellen Chinesischen Medizin reichen ca. 3000 Jahre zurück. Im alten China entstanden, hat sich diese Art der Medizin immer weiterentwickelt. In der TCM wird der Patient immer in einer Ein­heit von Körper und Seele gesehen. Daher wird in der TCM bei einer Gelenkserkrankung nicht nur das Gelenk behandelt, son­dern immer der ganze Patient.

Der Grundgedanke der TCM:

Im gesunden Körper kann die Lebensenergie (Qi) ohne Störungen fließen. Diese Energie ver­läuft im Körper in Bahnen (Meridianen) und ist über die TCM beeinflussbar. Kommt es zu einer Erkrankung liegt ein Stau oder eine Stagnation des Energieflusses im Körper vor. Dadurch befindet sich der Körper nicht mehr in seinem energetischen Gleichgewicht. Dies kann eine Folge von äußerlich einwirkenden Faktoren (Beispiel: kalter Wind) oder inneren Organveränderungen (Beispiel: Niereninsuffizienz) sein.

Das Ziel einer TCM-Behandlung ist, den gesun­den Energiefluß wiederherzustellen und den Körper ins Gleichgewicht zu bringen.

Fallbericht Hund „Diego“, 12 Jahre, kastrierter Rüde, Labrador
Diego leidet an einem Blasentumor. Die Blase ist durch den Tumor sehr gespannt, was das Urinabsetzen erschwert. Diego bleibt immer wieder lange stehen um zu pieseln jedoch kommt nur sehr wenig Urin heraus. Diegos Besitzer möchten ihren Hund so lange wie möglich bei sich haben, doch irgendwann wird der Tumor so groß werden, dass er die Harnröhre verschließt und Diego gar keinen Urin mehr absetzen kann. Die Akupunktur kann Diegos Tumor nicht heilen jedoch durch die im 10 Tages Rhythmus regelmäßige Akupunktur entspannt sich die Blase und Diego kann die nächste Zeit besser und freier Urin absetzen. Zudem genießt Diego die Behandlungen. Diegos Besitzer erzählten uns, dass er je länger die letzte Akupunktursitzen her ist viel mehr Probleme beim pieseln hat. Dann wissen sie, dass sie schnell wieder einen Termin für ihn benötigen. Wenn Diego nach der Akupunktur von der Behandlungsliege aufsteht, muss er dringend nach draußen, die Akupunktur entspannt die Diegos Blase derart, dass er im Anschluß sprichwörtlich Bäche pieselt.
Fallbericht Pferd „Eli“, 24 Jahre, Stute, Haflinger
Eli neigt schon immer zu kleineren Wutausbrüchen. Außerdem leidet sie an einem Glaukom, dem grünem Star. Sie bekommt zusätzlich zu Augentropfen regelmäßig Akupunktur, um den Augeninnendruck zu senken. Eli döst bei der Behandlung jedes Mal vor sich hin, der Augeninnendruck sinkt merklich und Eli fühlt sich viel besser. Durch die Akupunktur konnte die Dosierung der Augentropfen konstant gehalten werden und musste nicht erhöht werden. Da bei der Behandlung des Glaukoms auch die Lebermeridiane mit behandelt werden, sind auch ihre Wutausbrüche deutlich weniger geworden.
Fallbericht Hund „Lena“, 5 Jahre, unkastrierte Hündin, Retriever-Mix
Lena ist immer schon mit Hüftschwung gelaufen. Seit einiger Zeit lahmt sie aber wechselnd mal hinten links, mal hinten rechts. Es gibt zwischen durch auch bessere Tage, aber eine Entlastung sieht man immer. Nach dem Röntgen beim Haustierarzt steht die Diagnose fest: leichte Hüftgelenksdysplasie auf beiden Seiten. Lenas Besitzer wollen eine OP vermeiden. Schmerzmittel verträgt Lena nicht gut, sie erbricht, wenn sie länger als fünf Tage Schmerzmittel bekommt und mag dann gar nicht mehr fressen. Also bekommt Lena Akupunktur beider Hüften. Erst musste sie einmal in der Woche zur Akupunktur. Mittlerweile ist sie mit einer Behandlung alle sechs Wochen schmerzfrei und muss keine Medikamente einnehmen.
Fallbericht Pferd „Daisy“, 15 Jahre, Stute, Isländer
Daisy hat eine Heustaub-Allergie und hat deswegen sogar schon eine Lungenspülung erhalten. Doch die Symptome sind bald wieder gekommen. Sobald im Sommer die Pollen fliegen oder in ihrer Nähe trockenes Heu gefüttert wird, hustet sie und ist verschleimt. Ihr eigenes Heu weichen die Besitzer in Wasser ein oder sie bekommt staubfreie Heucobs. Um die Lunge und das Immunsystem zu unterstützen und die Allergie zu bekämpfen, bekommt Daisy 3-4 mal im Jahr eine Akupunkturbehandlung. Zwischen den Behandlungen macht die Besitzerin Akupressur der Punkte, die ihr von Dr. Zandt gezeigt wurden. Daisy hat seitdem keinen schlimmen Allergieschub mehr gehabt.